Irmgard Selk-Harder
Irmgard Harder wurde am 20. August 1922 in Hamburg geboren; sie starb am 3. September 2012 in Schleswig. Das Grab des Ehepaares Irmgard Selk-Harder und Paul Selk befindet sich in Kiel-Dietrichsdorf.
Sie wuchs in Hamburg auf und legte dort im Jahr 1942 das Abitur ab.
Danach ließ sie sich zur Schauspielerin ausbilden und spielte am Ohnsorg-Theater. Neben ihre Tätigkeit als Schauspielerin trat bereits 1948 ihre journalistische Arbeit. Beim NDR setzt sie ihre Rolle als Sprecherin fort und wurde auch journalistische Mitarbeiterin. Bekannt wurde sie einem großen Publikum als Autorin und Sprecherin in der NDR-Sendereihe „Hör mal`n beten to!“ Viele der dort vorgetragenen Texte wurden - zum Teil mit anderen Texten ergänzt - in Buchform (18 Titel) publiziert.
Seit 1952 arbeitete sie als Mitarbeiterin des NDR in Flensburg und seit 1965 in Kiel. Sie trug in Kiel maßgeblich zur Entwicklung der Regionalredaktion bei (zunächst Niederdeutsche Redaktion, danach Redaktion für Heimat, Kultur und Wissenschaft). Eine kulturell einflussreiche Sendereihe war die „Niederdeutsche Chronik“. Bis zum heutigen Tag existiert die Sendung „Von Binnenland und Waterkant“, die sie mit ihrer Redaktion entscheidend geprägt hat.
Ab 1954 schrieb Irmgard Harder plattdeutsche Kurzgeschichten und Features. Ein Hörspiel wurde 1955 ausgestrahlt. Auch für das ZDF war sie bei der Herstellung von Kurzfilmen tätig.
Die Ehe mit dem Volkskundler Paul Selk brachte viele gemeinsame Interessen und Tätigkeiten zusammen.
1984 ging Irmgard Harder-Selk in den Ruhestand, behielt aber das Schreiben und Sprechen von Beiträgen für den NDR bei. Ihr Nachlass – Manuskripte, Briefe, Bild- und Tonträger – wird in der Landesbibliothek Schleswig-Holstein aufbewahrt.
Sie engagierte sich in Vereinen und Institutionen – etwa dem Niederdeutschen Beirat beim Landtagspräsidenten – und setzte sich in vielen Vorträgen für eine aufgeklärte Form von Heimatkultur ein. Dafür wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 1985 erhielt sie den Fritz-Reuter-Preis, 1997 die Lornsen-Kette des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, 1998 den Kappelner Literaturpreis und 2002 die Schleswig-Holstein-Medaille (Verdienstorden des Landes Schleswig-Holstein).